28.11.2025 Ein Alpenmärchen: Von Graubünden an den Lago Maggiore
In 3:40 Stunden – Unser Erlebnisbericht aus dem Ballonkorb
Der Traum wird greifbar: Ein kalter Morgen in Klosters
Es ist der 28. November 2025 Morgens um 05.30 gehts in Hohentannen los. Die Luft ist eisig, als wir uns in Klosters unseren Startplatz erreichen. Die Vorfreude mischt sich mit der Kälte, während wir unseren Heissluftballon für die heutige Reise vorbereiten. Der Brenner faucht los, die Flammen schlagen in unseren Grossen Ballon und langsam erwacht unser Riese zum Leben. Die Crew – ich als Pilot, Hilmar mein Co-Pilot und unsere vier Gäste David, Frank, Georges und Fritz – checkt die letzten Details. Die Berge ringsum wirken majestätisch, die Sonne beginnt gerade erst, die Gipfel zu küssen.
Abheben – Geniessen über den Gipfeln
Der Moment des Abhebens. Sanft löst sich der Ballon vom Boden. Die Welt wird kleiner, die Geräusche der Zivilisation verstummen. Wir steigen auf, immer höher. Klosters liegt unter uns im Prättigau.
Fahrt über die Alpen – Ein Meer aus Gipfeln und Eis
Wir gewinnen an Höhe. Die Temperatur sinkt, aber im Ballonkorb ist es dank der Fahrt mit dem wind und des Brenners angenehm. Der Höhenwind packt uns und trägt uns nach Südwesten. Die Alpen entfalten sich vor uns wie eine endlose, zerklüftete Landschaft aus Schnee und Fels.
Piz Beverin, Splügen, San Bernardino: Wir gleiten über diese bekannten Gipfel und Pässe hinweg. Die Namen sind auf der Karte bekannt, doch aus dieser Perspektive sind es nur Punkte in einem riesigen weißen Teppich. Der Ballon tanzt förmlich über die Bergketten.
Ein Hauch von Wallis: Nach einer Weile, taucht am Horizont sogar das sagenumwobene Matterhorn auf! Ein unvergesslicher Anblick, wenn man das berühmteste Schweizer Wahrzeichen aus der Vogelperspektive sieht – ein Highlight auf dieser speziellen Route!
5.600 Meter Höhe: Die Luft wird dünn. Wir haben unsere optimale Fahrthöhe erreicht, die magische Marke von 5.600 Metern. Die Stille hier oben ist fast greifbar. Die Sonne glitzert auf den Schneebedeckten Gipfeln, die Welt liegt uns zu Füßen.
Der Abstieg ins Tessin – Seen, Palmen und italienisches Flair
Der Ballon beginnt seine sanfte Sinkspirale Richtung Süden. Die Landschaft verändert sich.
Die Tessiner Seenlandschaft: Unter uns breitet sich die Idylle des Tessins aus. Die tiefblauen Seen des Lago Maggiore und weiteren Seen glitzern wie Juwelen zwischen den Herbstlich gefärbten Hügeln. Die ersten Palmen tauchen auf. Der Kontrast zur rauen Alpinwelt könnte kaum größer sein.
Italienisches Flair: Wir nähern uns der italienischen Grenze. Bellinzona, Locarno, Ascona und Verbania – die charmanten Orte am Lago Maggiore werden sichtbar. Der Duft von Espresso und mediterraner Vegetation scheint fast herüberzuwehen.
Die Landung – Sanft und still
Nach einer Flugzeit von exakt 3 Stunden und 40 Minuten finden wir für unseren Ballon einen geeigneten Landeplatz. Die Manöver sind präzise, die Stimmung ist gelöst. Wir setzen hinter einer Gärtnerei fast im Garten auf – eine ruhige, weiche Landung, wie sie im Buche steht. Die Hausbewohner empfangen uns freudig und helfen beim versetzen und einpacken mit. Ein letztes Fauchen des Brenners, und wir können den Heissluftballon in der Einfahrt entleeren. Nach kurzer Zeit sind auch Maja und Bruno mit unserem Bus und Anhänger bei uns und das Verladen des Ballons erledigen wir gemeinsam. Herzlichen Dank an alle beteiligten
Ein unvergessliches Erlebnis
Wieder zurück in Hohentannen. Wir steigen aus, die Herzen voller unbeschreiblicher Eindrücke. Die Alpenüberquerung im Heißluftballon war nicht nur ein Flug, es war eine Reise durch verschiedene Welten, eine Symphonie aus Wind, Höhe und atemberaubenden Panoramen. Ein Erlebnis, das für immer bleibt.